Das Konzept der Vesperkirche Gütersloh

Im Winter 2018 fand die erste Vesperkirche Gütersloh statt - als erste Vesperkirche in NRW. Seitdem gehört die Vesperkirche Gütersloh in den Jahreskalender der Stadt und hat sich weiter entwickelt: In der kalten Jahreszeit, wenn Weihnachten vorbei ist, werden die Pforten der umgestalteten Martin-Luther-Kirche geöffnet, eine Woche lang von morgens bis abends. Die Gäste sitzen in der Kirche an bunten Tischen, um gemeinsam zu essen und ins Gespräch zu kommen: Begegnung mit anderen, oft vorher Unbekannten.

Die Gäste werden bedient – von Menschen aus der Stadt, jeden Tag sind es über 50 Freiwillige, die sich in drei Schichten engagieren. Neben Frühstück, Kuchen am Nachmittag und belegten Broten am Abend werden täglich 300 warme Mahlzeiten mittags ausgegeben. Das Essen ist kostenfrei. Möglich ist das, weil die Vesperkirche von vielen Gruppen, Institutionen, Firmen und Einzelpersonen unterstützt wird. Danke.

Neben den Mahlzeiten gibt es jeden Tag Impulse zum Nachdenken, Musik, Beratung und Seelsorge, ein Kunstprojekt und abends ein eigenes Vesperkirchen-Kulturprogramm.

Die Vesperkirche Gütersloh wird von Menschen aus der Stadt organisiert, die vom „Vesperkirchengeist“ beseelt sind. Das eint diese Gruppe, die sich überkonfessionell versteht und ausgerichtet ist auf ein Miteinander in Vielfalt. Das spiegelt sich ebenso in den ganz unterschiedlichen spirituellen Impulsen wie auch in der Gestaltung interreligiöser Gottesdienste zu Beginn und zum Abschluss der Vesperkirche.

„Gütersloh hat gezeigt, dass es Gemeinschaft kann und will. Die Resonanz ist das Signal, dass etwas fehlt, eine soziale Leerstelle, die gefüllt werden will: … mit Respekt …, oder kurz: mit Liebe. Es hat sich gezeigt, dass wir alle bedürftig sind: in dieser Schnittmenge äußerlicher und innerlicher Bedürftigkeit konnte sich eine Magie entwickeln, die das Projekt zu dem machte, was es war. Oder sollten wir besser sagen, was es ist?“

Neue Westfälische Gütersloh vom 3. Februar 2018

„Wir haben eine Erfahrung gemacht, die hoffentlich bleiben wird: Dass es möglich ist, Menschen zusammen zu bringen, dass die Gütersloher offen sind für Solidarität …“ 

GT-INFO im März 2018